Früchte für den Kleinen Garten

Säulenäpfel im Garten

Früchte für den Kleinen Garten

Säulenäpfel im Garten Grüne Säulenäpfel Rote Säulenäpfel Junge Säulenäpfelbäume Stefan Bitschnau

Stefan Bitschnau, Blumen Bitschnau, Vandas

Grund und Boden werden immer kostbarer und in Folge dessen die Gärten immer kleiner. Deshalb muss man auf eigenes Obst nicht verzichten. Wir haben für jede Gartengröße den richtigen Obstbaum. Sogar für die kleinsten Gärten. Selbst für den Anbau auf Terrassen gibt es noch entsprechende Baumformen.

Säulenobst
In den kleinsten Gärten findet sich Platz für Säulenobstgehölze. Dies Pflanzen zeichnen sich durch besonders schlanken Wuchs aus. Die ausgewählten Apfelarten bilden um die Hauptachse nur kurze Fruchtspieße, schön besetzt mit Blüten und Früchte. Diese Bäume werden nur einen halben Meter breit. Säulenbäume gibt es bei Apfel und Birnen sowie bei einigen Steinobstarten. Am beliebtesten sind Äpfel. Da diese jedoch einen passenden Befruchtungspartner benötigen, ist das bei der Anlage des Gartens zu berücksichtigen. Welche Sorte als Pollenspender dient, findet sich am Sortenetikett. So brauchen sich die Säulenäpfel ‚Decora‘ und ‚Obelisk‘ gegenseitig zur Befruchtung. ‚Galahad‘, ‚Lancelott‘, ‚Sonate‘ oder ‚Rhapsodie‘ brauchen hingegen nur eine zeitglich blühende Säulenapfelsorte.

Ein weiterer Vorteil der Säulenbäume ist der geringe Schnittaufwand. Die Pflanzen wurden vom Züchter auf ihre Schwachwüchsigkeit selektioniert. So bildet sich von Beginn an bereits schönes Fruchtholz an Kurztrieben, lange Äste sucht man vergebens. Der Schnitt ist denkbar einfach. Nur Seitentriebe über zwanzig Zentimeter Länge werden im August drei Zentimeter neben dem Stamm abgeschnitten. Es bilden sich danach im nächste Frühjahr ein schwacher Neuaustrieb aus dem verbliebenen Triebstück. Wird der Baum mit den Jahren zu hoch, leitet man ihn auf einen Seitentrieb in der gewünschten Höhe ab. In Summe gibt das kaum Schneidarbeit. Die Bäume sind von Natur aus schlank. Die neuen Züchtungen sind geschmacklich bereits sehr erfreulich, anders als die Säulenobstarten der ersten Generation.

Birnen, Pfirsiche, Kirschen usw. bleiben durch sehr steil stehende Triebe schlank, werden jedoch etwas breiter wie Säulenapfelbäumchen. Säulenbirnen muss man für den Erhalt einer schlanken Figur im Sommer pinzieren. Dabei zwickt man unverholzte Triebspitzen ab. Der die Äste verzweigen sich daraufhin und der Baum verliert an Wuchskraft.

Steinobst-Säulen benötigen mehrere Formierungsschritte. Konkurrenztriebe zur Mittelachse werden entfernt. Ab Juni kürzt man die Seitentreibe durch Wegzwicken der weichen Triebspitzen mehrfach ein. Tiefer stehende Äste können danach rund dreißig Zentimeter lang bleiben, im oberen Kronenbereich kürzt man auf rund zehn Zentimeter lange Aststummel. Da Steinobst selbstfruchtbar ist, braucht es keine Befruchtersorten. Einzelpflanzen bringen schon Früchte. Es gibt Kirschen, Weichseln, Zwetschken, Marillen, Pfirsich und Nektarinen in Säulenform für kleine Gärten.

Miniobst
Eine andere Art kleinwüchsiger Bäume sind Miniobstbäume. Durch ihr kompaktes Triebwachstum bilden sie kleine, kompakte Kronen. Die Bäume werden maximal raumhoch. Die Häberli-Sorten ‚Cactus‘ und ‚Merlin‘ sind hier sehr widerstandsfähig auf Krankheiten. Auch hier gilt bei den Äpfeln: Sie brauchen einen geeigneten Befruchtungspartner. Hier fragen sie am besten in unserer Gärtnerei nach, welche Sorte gut zusammenpassen.
Miniobstbäume lassen sich gut in Töpfen und Trögen kultivieren, auch wenn die Pflege dann etwas anspruchsvoller ist. Empfohlen sind Töpfe von mindesten 20 Liter Erdvolumen, die unten überschüssiges Wasser ablaufen lassen. Verwenden Sie ein gutes Pflanzsubstrat. Alle zwei bis drei Jahre sind die Bäumchen in größere Gebinde umpflanzen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Gießen. Auch im Winter. Die Pflanzen sind zwar frostbeständig, gegen längere Trockenheit sind sie ungeschützt. Sowie der Boden frostfrei ist, benötigen die Bäumchen Feuchtigkeit.
Da das Nährstoffreservoir durch den kleinen Wurzelraum stark begrenzt ist, braucht es von April bis August wöchentlich Kraft durch Flüssigdünger. Nur gut genährte Pflanzen tragen auch entsprechende Früchte! Alternativ zur Flüssigdüngung kann man Langzeitdünger nach dem Winter auf den Erdballen streuen und ins Substrat einarbeiten. Aber ganz ohne Düngen geht es nicht.

Die kleinen Obstgehölze sollten begünstigt stehen. Steinobst leidet bei langer Blattnässe gerne an Kräuselkrankheit und verschiedenen Blattflecken. Stellt man die Pflanzen unter ein Vordach, verringert sich die Pilzlast markant. Zur Blüte sind die Pflanzen vor Nachtfrösten zu schützen.

Topfbäumchen überwintern am besten an einem windgeschützten Platz. Da Topfballen stärker dem Frost ausgesetzt sind, wie Wurzeln in der Erde, empfehle ich die Töpfe mit Vlies oder Jute zu umhüllen. Eine weitere Möglichkeit ist das bodenebene Einsenken des Topfes im Garten. Und, wie schon oben erwähnt, vergessen Sie auch im Winter nicht aufs Gießen.