Die Hecke die schwächelt!

Die Hecke die schwächelt!

Eine der beliebtesten Heckenpflanzen des Landes steht unter Druck: Die Thuje.

Blickdicht, immergrün, schnellwachsend, so war sie lange Zeit die ideale grüne Wand.  Aber warum sehen viele Thujen so bemitleidenswert aus?

Der Abendländische Lebensbaum, wie die Heckenthuje auf Deutsch heißt, stammt von der Westküste Nordamerikas. Dort gibt es viele Niederschläge und eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie kalkhaltige, kalte und eher feuchte Böden, bis hin zu sumpfigen Lagen.

Und da zeigt sich auch schon das Problem: Die Thujen bekommen Probleme mit unserem zunehmend warmen und trockeneren Klima.


Das Klima ändert sich ja nur langsam. Können sich die Pflanze da nicht anpassen?

Die natürliche Anpassung der Pflanzen erfolgt über die Samenbildung und die Weitergabe passender Eigenschaften. Das dauert Jahrhunderte. Es setzen sich die stabileren Pflanzenlinien durch oder die Population wandert ganz langsam in idealere Regionen ab. Wo die Rahmenbedingungen nicht passen, dünnt sich die Population aus, indem die nicht angepassten Individuen absterben.

Die immer längeren heißen und trockeneren Phasen setzen den Thujen stark zu. Sie werden bei uns zunehmenden krank und von Schädlingen befallen.


Können wir dagegen was machen?

Wir müssen zuerst die Bedingungen für die vorhandenen Pflanzen optimieren. Begonnen wird mit einer optimalen Bodenvorbereitung bei der Pflanzung mit ausreichend Erden und genug Wurzelraum. Thujen brauchen auch regelmäßig Wasser! Nicht nur im Pflanzjahr, sondern auch bei längeren Trockenphasen müssen Thujen mindestens alle 2 Wochen mit rund 20 – 30 Liter Wasser pro Pflanzen gegossen werden. Das gilt übrigens auch für die Wintermonate, wenn der Boden nicht gefroren ist. Eine Mulchschichte schützt die Flachwurzler zusätzlich vor Austrocknung.

Thujen halten zwar einiges aus, aber Trockenschäden zählen mittlerweile zu den häufigsten Schadbildern.


Das heißt, die braunen Thujen sind alle vertrocknet?

Viele von ihnen. Manchmal werden die geschwächten Gehölze zusätzlich von großen Blattläusen heimgesucht. Auch Borkenkäfer bohren sich ins geschwächte Holz und bringen Teile zum Absterben. Und natürlich gibt es auch einige Pilzkrankheiten wie das Trieb- und Zweigsterben (Kabatina thujae) oder die Nadelbräune (Didymascella thujina), die grüne Pflanzenteile befallen. Hallimasch oder Phytophthora sind bodenbürtige Pilze, die bei verdichteten Böden gestresste Pflanzen von der Wurzel her zum Absterben bringen.


Das hört sich nicht gut an. Jetzt vergeht mir die Freude an der Thujenhecke langsam.

Die ehemalige Problemlospflanze mutiert zunehmend zum Problemfall.

Nachdem die Gegenmaßnahmen, bis aufs Wässern, alle recht aufwändig sind und nur teilweise von Erfolg gekrönt, ist zu überlegen, ob man sich nicht mittelfristig von der Thujenhecke trennt. Guten Sichtschutz bieten verschiedene immergrüne Laubgehölze wie Hainbuchen oder Feldahorn, oder auch immergrüne Eibenhecken.

Man darf sich aber auch generell fragen, warum man sich so gerne hinter einer grünen Wand verbirgt. Vielleicht reichen ja einzelne wenige Pflanzen als Sichtschutz, um unschöne Blicke fernzuhalten.

 

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