Herbstkulturen vorbereiten

Herbstkulturen vorbereiten

Mitte August sollte man sich gedanklich schon auf den Herbst vorbereiten. Zumindest wenn’s um den Gemüsegarten geht.


Gemäßigte Temperaturen lösen die große Hitze ab. Das macht uns und unseren Nutzpflanzen das Leben erträglicher. Jetzt ist Zeit der Ernte, wie uns Regina Metzler letzte Woche eindrücklich erklärt hat. Dabei freiwerdende Beete lassen sich nun nochmals für eine späte Ernte bestücken.


Was kann man jetzt noch pflanzen?

Es geht noch einiges. Aktuell stehen wieder Salate hoch im Kurs. Endivie, Zuckerhut, Kopf- und Pflücksalate lassen sich jetzt noch gut pflanzen und bringen ab Oktober schöne Ernten. Natürlich auch Blumenkohl und Brokkoli, Chinakohl und Kohlrabi; Mangold, Spinat, Fenchel usw. sind für den Herbst noch geeignet. Und in zwei Wochen folgen dann weitere Wintergemüse-Arten.
Bewurzelte Erdbeerpflanzen jetzt gepflanzt wachsen dieses Jahr noch gut an. Bei der Augustpflanzung bringen sie schon im nächsten Frühsommer eine kräftige Ernte.


Muss man die Pflanzen eigentlich immer beim Gärtner kaufen? Kann man die nicht selbst anziehen?

Natürlich kann man die auch selber anziehen. Mit etwas Geschick ist das kein Problem. Allerdings brauchen die kleinen Pflänzchen täglich Aufmerksamkeit. Die Hitze ist bei manchen Arten eine Herausforderung. So keimt Salat z.B. nur gut, wenn es kühl ist. Junge Pflanzen und kleine Erdballen trocknen im Saatbeet rasch aus. Da ist etwas Know How gefragt und verlässliche Pflege von Nöten.
Wer sich das Leben leichter machen will, lagert die Anzucht der Jungpflanzen an den Profigärtner aus und holt sich dort hochwertige Setzlinge. Das verkürzt die Standzeit am Beet. Und einige Gemüsearten werden ohnehin direkt an Ort und Stelle gesät.


Was kann man den jetzt noch direkt ins Beet säen?

Die Klassiker sind Nüssli, Rucola, Radieschen und Rettich, sogar Winterrettich ist Mitte August noch möglich. Schnittsalatmischungen, Spinat und auch Garten- und Brunnenkresse eignen sich.
Herbstrüben gehe sich auch noch für eine Ernte um Allerheiligen aus. Und jetzt gesäte Winterheckenzwiebel bringen erstes Zwiebelgrün im Frühjahr.

Wenn ich jetzt nichts mehr pflanzen will, kann ich den Garten einfach sein lassen?
Natürlich werden jetzt ständig Flächen abgeerntet. Für den Winter benötigt man meist nicht die gesamte Fläche. Wichtig ist es, jetzt die leeren Beete von Unkraut zu befreien und mit einer Gründüngung zu bestücken.


Gründüngung, was ist das genau?

Unter Gründüngung versteht man Pflanzen, die flächig auf Beete gesät werden und bis Ende Oktober kräftig Wurzel- und Blattmasse machen. Sie durchwurzeln den Boden und binden dabei Nährstoffe in ihrem Gewebe. Diese Nährstoffe sind so vor dem Auswaschen geschützt. Im Frühjahr wird die Gründüngung abgemäht und oberflächlich ins Beet eingearbeitet. Dort zersetzen Mikroorganismen die grüne Masse in wenigen Wochen und bereiten so Nährstoffe für die Frühjahrskulturen auf. Das spart den Ankauf von Dünger, schützt den Boden, baut Humus auf und macht den Boden krümelig.


Welche Gründüngungspflanzen kann man in den nächsten Tagen säen?

Im August sät man Bitterlupinen, Buchweizen, Bienenfreund (Phacelia), Inkarnatklee, Alexandrienerklee, Ringelbumenmischungen, Luzerne oder Landsberger Gemenge.
Auch Ölrettich, Raps oder Senf sind möglich, vorausgesetzt, im Folgejahr sind keine Kohlgemüsearten für diese Flächen vorgesehen, da sie zur gleichen Familie gehören.