Mehrwert durch Hecken

Mehrwert durch Hecken

Harald Maissen, MAISSEN die Gärtnerei Koblach

Ungesehen den Garten genießen.

Gärten werden von Pflanzen geprägt. Freiwachsend, akkurat in Form gebracht oder als lebender Zaun. In Reih und Glied gepflanzt sperren Gehölze neugierige Blicke aus, schützen vor Lärm und Staub. Hecken sind prächtige Lebensräume für unsere heimische Tierwelt, besonders, wenn sie aus heimischen Pflanzen bestehen.

Schlanke Lösung
Je nach verfügbarem Platz empfehle ich verschiedene Heckenformen: Die schmalste Variante sind mit Efeu bewachsenes Stahlgitter. Der Neuaustrieb steht seitlich zwar bis zu je einem halben Meter ab, ein rascher Schnitt mit der Heckenschere hält den Sichtschutz aber schlank.

Formale Hecke
Etwas mehr Raum benötigen Formhecken. Hier muss man in wenigen Jahren mit 80 – 100 Zentimeter Breite rechnen, bei unsachgemäßer Pflege sogar mehr. Pflanzen in Töpfen sind bereits vorformiert und müssen bei der Pflanzung nicht zurückgeschnitten werden. Topfpflanzen können problemlos von März bis November gepflanzt werden.

Geschnittene Hecken werden bis zum Erreichen ihrer gewünschten Höhe jährlich leicht eingekürzt. Sie werden dadurch buschiger. Vor allem Nadelhölzer sind auch seitlich ein bis zwei Mal jährlich so zu stutzen, dass noch überall grüne Pflanzenteile stehenbleiben. Schneidet man alles Grüne weg, sind nur Eiben in der Lage, aus altem Holz neu auszutreiben. Zypressen, Scheinzypressen, Fichten oder Thujen können sich nicht mehr regenerieren und bleiben braun.
Sommergrüne Laubholzhecken wie Buchen, Hainbuchen, Feldahorn usw. sind hier weniger empfindlich. Sie lassen sich auch im Alter noch stark verkleinern und neu formieren. Immergrünen Sichtschutz bieten Lorbeerkirsche, Portugiesischer Lorbeer, Glanzmispel usw. Sie lassen sich gut in Form halten, machen aber auch in freiwachsenden Hecken, z.B. gemischt mit Blütensträuchern ein gutes Bild.

Blühender Sichtschutz
Blütenhecken sind optisch eine besondere Zierde. Flieder, Rose, Weigelie, Kolkwitzie, Forsythie, Schneeball, Rispenhortensie usw. brauchen zur optimalen Entfaltung je nach Art und Wuchs etwa zwei Meter in der Breite. Ein strenger, formaler Schnitt würde die Pflanzen verunstalten und reduziert ihre Blühfreude. Wir erhalten ihre Blühkraft durch Entfernen einiger älterer Triebe nach der Blüte. So erhalten sie ihre typische Wuchsform.
Der Übergang von Blütenhecke zu Wildhecke ist fließend, denn viele Wildgehölze bilden ebenso bezaubernde Blüten aus. Felsenbirnen, Wildrosen, Kornelkirschen usw. erfreuen uns im Herbst sogar mit genießbaren Früchten. Natürlich sind sie auch ein wertvoller Lebensraum und Futterquelle für die heimische Tierwelt. Ihr Platzbedarf ist ähnlich dem der Blütenhecken.

Gewusst wie
Dass der Herbst eine ideale Pflanzzeit ist, habe ich schon erwähnt. Lockern Sie den Boden beim Pflanzen gründlich, denn verdichteter Untergrund ist häufig Anlass für Wuchsdepressionen. Frisch gesetzte Gehölze benötigen bei Trockenheit ausreichend Wasser, bis sie am neuen Standort angewachsen sind. Halten Sie in den ersten Jahren auch Beikräuter von den Gehölzen fern. Gegebenenfalls hilft hier eine dünne Schichte Rindenmulch dabei, die Nährstoffkonkurrenz abzuhalten.